Juni 2019
Die Schulzeit ist bald vorbei, was dann? Auf der Suche nach der Antwort werden die Schülerinnen und Schüler auch von ihren Lehrern begleitet. Die Lehrpersonen können oftmals nicht auf ihre eigene Erfahrung im dualen Bildungssystem zurückgreifen. Aus diesem Grund bietet Bystronic ihnen die Möglichkeit für ein Berufspraktikum an.
Autor: Robin Leuthold
Jedes Jahr beginnen rund 20 Lernende ihre Lehre bei Bystronic in Niederönz. Zuvor haben sie während rund neun Jahren die «Schulbank gedrückt». Unterrichtet wurden sie von Lehrpersonen, die oftmals das duale Bildungssystem nicht selber erlebt haben. Daher bietet Bystronic Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit für ein Praktikum an. Andrea Röthlisberger packte diese Chance und schnupperte für zwei Wochen bei uns. Sie begleitete angehende Automatiker, Polymechaniker und Logistiker. Robin Leuthold, Lernender Automatiker im 3. Lehrjahr, hat sie zum Interview getroffen.
Ich bin seit 13 Jahren Lehrerin und unterrichte die 7. und 8. Klasse an der Sekundarschule in Aarwangen. Mein Lieblingsfach ist Mathematik.
Für mich als Lehrerin ist wichtig, zu verstehen: Nach welchen Kriterien ein Lehrbetrieb Lernende sucht, auswählt und welche Anforderungen an die zukünftigen Lernenden gestellt werden. Nun stelle ich mir die Frage: Was kann ich als Lehrerin dazu beitragen, um meine Schüler auf ihre Lehre gut vorzubereiten.
Das Fach «Geometrisch Technisches Zeichnen» (GTZ) gibt es im neuen Lehrplan nicht mehr. Im Praktikum habe ich erfahren, dass dies ein wichtiges Grundfach für technische und handwerkliche Berufe ist. Ich werde mich nun dafür einsetzen, dass im neuen Fach «Individuelle Vertiefung und Erweiterung» (IVE), GTZ ebenfalls einfliesst. Im IVE können sich die Schüler individuell in den Fächern Mathematik, Deutsch, Französisch und Englisch vertiefen.
Wir haben letztes Jahr erstmals die Berufswahlwoche durchgeführt. In dieser Zeit besuchen die Schüler der 7. Klasse verschiedene Betriebe und erhalten so Einblicke in unterschiedliche Berufe. Letztes Jahr waren wir auch hier bei Bystronic. Ebenfalls Teil dieser Woche ist, dass alle einen Beruf vorstellen. Dazu müssen sie ein Interview mit jemanden führen, der in diesem Beruf tätig ist.
Mein Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern so möglichst viele Berufe in der Praxis zeigen zu können. In einem Betrieb erleben sie die Berufe. Eine Broschüre kann das nicht vermitteln.
Am Schluss etwas in den Händen zu halten, wie bei den Polymechanikern. Hier konnte ich sehen, was ich gemacht habe – einen Nussknacker und einen Schreibzeughalter an der CNC Maschine. Ich bin beeindruckt von den Polymechanikern und schaue ihnen gerne zu. Denn sie wissen genau, welche Knöpfe sie drucken müssen, dass das bearbeitet wird, was sie wollen. Die grösste Herausforderung war für mich mit den Händen zu arbeiten und Maschinen zu bedienen. Die Bystronic Lernenden haben mich dabei sehr gut angeleitet und eingearbeitet.