Erlebnisse im Arbeitsumfeld

Erlebnisse im Arbeitsumfeld

August 2016

Seit vier Wochen arbeiten wir nun in Tianjin. Wir unterstützen unsere chinesischen Kollegen dabei in der Entwicklung, der Produktion und im Einkauf. Von Simon Kohler.

Nebst den vielen Wochenendaktivitäten soll natürlich auch die Arbeit nicht zu kurz kommen. Jeder von uns hat bisher seine eigenen Erfahrungen in den jeweiligen Abteilungen gemacht. Cédric und Yanic arbeiten in der Entwicklung. Niklas ist in der Produktion eingeteilt. Ich bin im Einkauf tätig.

Mein Tätigkeitsbereich im Einkauf stellt mich vor ganz neue und ungewohnte Aufgaben: neue Lieferanten suchen, Lieferanten vergleichen und Offerten für benötigte Komponenten einholen. Dabei muss ich auf den Produktions- und Verteilerstandort dieser Lieferanten achten. Häufig kommt es vor, dass ich eine Antwort auf meine Anfrage in Chinesisch mit traditioneller Schrift erhalte. Weil trotz guter Übersetzungstools noch immer ein grosser Interpretationsspielraum vorhanden bleibt, bin ich froh, wenn die Mitarbeitenden in meinem Team mir die Nachricht sinngemäss übersetzen.

Niklas hat die Aufgabe, auf die Arbeitsabläufe und Montagemethoden in der Produktion einen Blick zu werfen und den Arbeitenden und ihren Abteilungsleitern mögliche Verbesserungsvorschläge mitzuteilen. Das ist nicht immer leicht. Die meisten Mitarbeitenden in der Produktion sprechen kein Englisch. Deswegen schlägt sich Niklas mit ein paar chinesischen Worten, mehr oder weniger gut funktionierenden Übersetzungs-Apps, Skizzen sowie mit Händen und Füssen durch.

Diese grosse Sprachbarriere kann oft nur durchbrochen werden, wenn ein Englisch sprechender Chinese als Übersetzer einspringt. Trotz der umständlichen Kommunikation sind die Arbeiter in der Produktion viel offener als die Kollegen in der Einkaufsabteilung. Die Arbeiter in der Produktion starten eher ein Gespräch. Beim Smalltalk wird dann aber nicht über das Wetter gesprochen. Im Sommer ist es hier sowieso immer heiss und feucht. Ein Smalltalk beginnt sofort mit: «N ǐ y ǒ u n ǚ péngyou ma?», also der Frage nach der Existenz einer Freundin. Anschliessend werden untereinander stolz Fotos der Freundinnen, der Ehefrauen und der Kinder präsentiert.  

Das ist definitiv ein Unterschied zur Schweiz. Hier werden solche Sachen ja nur ungern und wenn, dann sicher nicht einem Fremden mitgeteilt. Diesen kulturellen Unterschied empfinden wir hier in China als angenehm, da uns das einen Einblick in das Leben unserer chinesischen Kollegen ermöglicht.

Cookie-Einstellungen

Bystronic verwendet „erforderliche Cookies“, um den Betrieb der Website zu gewährleisten, „Präferenz-Cookies“, um Ihr Website-Erlebnis zu optimieren, und „Marketing und Analyse-Cookies“, die von Dritten verwendet werden, um Marketingmassnahmen z. B. auf sozialen Medien zu personalisieren.
Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit ändern, indem Sie auf jeder Seite unten auf den Link „Cookie-Einstellungen“ klicken. Weitere Informationen zu Cookies finden Sie in unserer Datenschutzrichtlinie.